Optimale Werkstoffwahl für Schmiedeteile
Der Verzug von Stahlkomponenten in Schmiedebetrieben aufgrund ungleichmäßiger Eigenspannungen ist ein bekanntes Problem, das besonders Automobilteile wie Achsschenkel, Kolben und Common-Rail-Systeme betrifft. Eine bewährte Methode, um diesem Problem zu begegnen, ist die Überdimensionierung der Bauteile, gefolgt von der Entfernung des überschüssigen Materials nach der Wärmebehandlung. Alternativ eingesetzte ferritisch-perlitische (AFP-)Stähle haben weniger Verzug, weisen jedoch geringere Festigkeiten und Zähigkeiten auf und sind schlechter nitrierbar.
Die hochwertigen bainitischen Stähle bieten hohe Festigkeit und Prozesssicherheit für verzugsfreie und kostengünstige Schmiedestücke oder Kaltumformungen. Ein kontrollierter Abkühlungsprozess nach dem Schmieden ermöglicht höhere mechanische Eigenschaften ohne zusätzliche Wärmebehandlung. Bainitische Stähle reichen von niedrigem bis hohem Kohlenstoffgehalt, wobei das Abkühlungsverfahren nach dem Schmieden das endgültige Mikrogefüge und die mechanischen Eigenschaften bestimmt.